Gegen den VER Selb konnten unsere Bayreuther Jungs das Derby mit 5:2 für sich entscheiden. Andreas Geigenmüller und Vojtech Tuma stellten früh die Weichen auf Sieg in einem stimmungsvollen Spiel, das dennoch bis zum Ende hochspanndend blieb. Tags darauf gelang es dem EHC auch endlich einmal auswärts zu punkten, als man dem klar favorisierten EV Dingolfing einen Punkt abluchste und sogar für eine Weile an der kleinen Sensation schnupperte.
EHC Bayreuth „die Tigers“ | VER Selb „Wölfe“ | ||
Aufstellung: | Blokhin, Dünkel – Meixner, Maier, Pleger, Zeilmann, Tuma – Schwarz T., Zdziarstek, Geigenmüller, Wendl, Trolda, Runge; | Uhrin, Schwaidler – Kala, Wenisch, Rudolph, Roos, Wich – Klughardt, Groß, Bilek, Tanner, Schreib, Warkus, Winkler, Lippert, Lück, Geisberger, Hubert, Bauer, Smazal, Schrom, Achtziger; | |
Tore: | 1:0 (01.) Geigenmüller 2:0 (03.) Tuma (Geigenmüller) 3:1 (33.) Meixner (Zeilmann, Geigenmüller) 4:2 (59.) Geigenmüller (Schwarz, Blokhin) 5:2 (60.) Runge (Schwarz) | 2:1 (11.) Wenisch (Bilek, Bauer) 3:2 (52.) Groß | |
Strafen: | 10 Minuten | 10 Minuten | |
Zuschauer: | 447 |
Die Voraussetzungen für einen Derbysieg waren aus Bayreuther Sicht im Vorfeld der Begegnung nicht die besten. Während die Gäste aus Hochfranken mit 22 Spielern aufliefen, standen beim EHC lediglich 12 Akteure auf dem Spielberichtsbogen. Dennoch legten die Bayreuther gleich richtig los und gingen nach weniger als einer Minute bereits mit 1:0 durch Andreas Geigenmüller in Führung. Als nur zwei Minuten später Vojtech Tuma die erste Bayreuther Überzahl nutzte und auf 2:0 erhöhte, stand das Stadion schon im ersten Drittel Kopf. Die rund 500 Zuschauer sorgten für eine tolle Derbyatmosphäre. Daran änderte sich auch wenig, als die Selber nach zehn Minuten, ebenfalls im Powerplay, verkürzten. Der EHC beherrschte die Partie weiterhin und ließ den Gästen wenig Raum zur Entfaltung.
Im zweiten Abschnitt wurde dann etwas Tempo rausgenommen, Selb mit leichten Vorteilen, jedoch ohne zwingende Torchancen. Cleverer dagegen die Bayreuther, die ihren Vorsprung in der 33. Minute durch Jean-Maurice Meixner auf 3:1 ausbauen konnten. Weitere Treffer fielen auf beiden Seiten nicht, daher blieb es bei der Führung bis zur zweiten Pause.
Im Schlussdrittel drängten die „Wölfe“ auf den erneuten Anschlusstreffer, doch der EHC stand gut, ließ wenig zu und blieb immer wieder durch schnelle Gegenstöße gefährlich. Als zehn Minuten vor dem Ende zwei Bayreuther auf die Strafbank mussten, kam der VER doch noch zum Anschlusstreffer und die Spannung war kaum auszuhalten. Die Bayreuther verteidigten beherzt, während die Selber anrannten und mit allen Mitteln den Ausgleich erzielen wollten. Die Bayreuther Jungs waren an diesem Abend aber einfach die effektivere Mannschaft, und so konnte erneut Andreas Geigenmüller zwei Minuten vor dem Ende mit dem 4:2 die Vorentscheidung markieren. Die Gäste gaben jedoch immer noch nicht auf, nahmen ihren Torhüter vom Eis, doch es waren wieder die Bayreuther, die ins Schwarze trafen: Johannes Runge erzielte in der Schlussminute das vielumjubelte und endgültig entscheidende 5:2.
EHC Bayreuth „die Tigers“ | EV Dingolfing „Isar Rats“ | ||
Aufstellung: | Dünkel, Blokhin – Meixner, Pleger, Zeilmann, Tuma – Schwarz T., Zdziarstek, Geigenmüller, Wendl, Trolda, Runge; | Jedrus, Hamberger – König, Schwarz, Meichel, Krämmer, Theberge – Ferstl, Detterer, Sedlar, Schindlbeck, Janzen, Schickaneder, Schander, Hofbauer, Wawrotzki; | |
Tore: | 2:1 (17.) Tuma (Geigenmüller) 2:2 (23.) Trolda (Schwarz, Geigenmüller) 2:3 (34.) Tuma (Geigenmüller, Zeilmann) 2:4 (37.) Trolda (Wendl) 2:5 (39.) Schwarz | 1:0 (03.) Krämmer (Ferstl) 2:0 (15.) Schindlbeck (Sedlar) 3:5 (44.) Schindlbeck 4:5 (55.) Sedlar (Theberge, Meichel) 5:5 (55.) Detterer (König, Krämmer) 6:5 (61.) Detterer (König, Janzen) | |
Strafen: | 18 Minuten | 12 Minuten | |
Zuschauer: | 464 |
Nur etwas mehr als 24 Stunden später stand der EHC in Dingolfing auf dem Eis. Die Hausherren gingen als klarer Favorit in die Partie und viele erwarteten wohl einen klaren Sieg der „IsarRats“. Zunächst sah es auch danach aus, als ob diese Prognose zutreffen würde. Dingolfing begann stark, war von Anfang an spielbestimmend und ging in der dritten Minute in Führung. Die Bayreuther wurden die meiste Zeit über in die Defensive gedrängt und lediglich Torhüter Sebastian Dünkel verhinderte einen deutlicheren Rückstand bis zur 15. Minute, als der EVD auf 2:0 erhöhen konnte. Die Begegnung schien ihren vorgezeichneten Lauf zu nehmen, doch dann zog Vojtech Tuma einfach mal von der blauen Linie ab und verkürzte auf 2:1. Eine erste Andeutung, dass es die „IsarRats“ nicht so einfach bekommen würden wie mancher gedacht hatte.
Das Mitteldrittel begann dann zunächst wie das erste auch begonnen hatte, mit überlegenen Dingolfingern, die mehrfach vom Bayreuther Torhüter daran gehindert wurden, ihre Führung auszubauen. Der EHC dann nach 23 Minuten mit einem schnellen Gegenangriff, den Stephan Trolda zum Ausgleichstreffer nutzte. Den „IsarRats“ entglitt in der Folge die Kontrolle über die Partie, die Bayreuther kamen immer besser ins Spiel und erzwangen neben einiger Torchancen auch Strafzeiten gegen die Gastgeber. Während einer solchen Überzahlsituation brauchten die Bayreuther zwar ein wenig, um sich in Position zu bringen, dann jedoch war es erneut Vojtech Tuma, der in der 34. Minute eiskalt zuschlug und die Bayreuther Führung markierte. Spätestens jetzt herrschte Partystimmung im Gästeblock, da auch die knapp 50 mitgereisten Schlachtenbummler nicht mit einem solchen Spielverlauf gerechnet hatten. Dies steigerte sich noch, denn Dingolfing verlor in dieser Phase völlig den Zugriff, während die Bayreuther sich in einen kleinen Rausch spielten. Nach 37 Minuten netzte wieder Stephan Trolda zum 2:4 ein und weniger als zwei Minuten später vollendendete Tom Schwarz eine sehenswerte Einzelaktion gar zum fünften Bayreuther Treffer gegen die sichtlich geschockten Hausherren, die daraufhin ihren Torhüter wechselten und sich vermutlich freuten, als es kurz darauf in die zweite Drittelpause ging.
Im Schlussdrittel hatten sich die Dingolfinger wieder gefangen, übernahmen sogleich die Initiative und verkürzten nach 44 Minuten auf 3:5. Nun wurde es ein Spiel auf ein Tor, Bayreuther Entlastungsangriffe waren eine Seltenheit, doch der EHC verteidigte seine Führung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Eine Schrecksekunde gab es Mitte des Schlussabschnitts, als sich Jean-Maurice Meixner in einen Schuss warf und dabei den Puck mit voller Wucht ans Ohr bekam und zunächst benommen auf dem Eis liegen blieb. Glücklicherweise zog er sich dabei keine schwerere Verletzung zu, die Partie war jedoch für ihn vorzeitig beendet. Bei den Bayreuthern schwanden nun zusehens die Kräfte, Dingolfing drückte immer weiter und kam schließlich durch einen Doppelschlag in der 55. Minute zum Ausgleich. Der EHC kämpfte aber immer weiter und rettete sich in die Verlängerung. Dort hatte man den „IsarRats“ leider nicht mehr viel entgegenzusetzen, zumal man die Overtime in Unterzahl bestreiten musste, und so dauerte es nicht lange, bis der EVD mit seinem sechsten Treffer die Partie doch noch zu seinen Gunsten entscheiden konnte und sich den Zusatzpunkt sicherte.
Dennoch bleiben unterm Strich zwei starke Leistungen am Wochenende. Der Derbysieg und ein unverhoffter Punkt in Dingolfing, als man den Favoriten an den Rande einer Niederlage brachte, ließen den EHC auf den siebten Platz klettern und nach Punkten mit dem VER Selb gleichziehen.
Weiter geht es am kommenden Freitag mit der schweren Auswärtsaufgabe beim Tabellenführer aus Hassfurt!
-sr-