Am Montag, 20. Juni fand die Jahreshauptversammlung des EHC im Time-Out statt.
Zunächst eröffnete Vorstand Michael Schwellengreber die Versammlung, die mit 30 Mitgliedern leider nur mäßig besucht war, und ging anschließend zu den einzelnen Tagesordnungspunkten über. In seinem Jahresbericht zum Geschäftsjahr 2021/22 zog der Vorsitzende eine gemischte Bilanz und blickte auf eine erneut schwierige Saison zurück, die in erster Linie unter der Coronapandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen gelitten hatte. Es sei jedoch positiv festzustellen, dass im Gegensatz zur Vorsaison alle Mannschaften ihre Ligen zu Ende spielen konnten und es unterm Strich nur zu wenigen Spielausfällen gekommen war. Ausdrücklich betonte der Vorsitzende die gute Zusammenarbeit mit dem Bayreuther Sportamt.
Anschließend übergab Schwellengreber das Wort an den hauptamtlichen Nachwuchsleiter Sebastian Mayer. Auch dieser zog aus sportlicher Sicht eine überwiegend positive Bilanz. Alle Nachwuchsmannschaften konnten in ihren Spielklassen Erfolge vermelden und sich trotz nicht immer einfacher Rahmenbedingungen weiter verbessern. Die U17 hatte gar am Aufstieg in die DEB Division 2 Süd geklopft, war jedoch bekanntlich knapp im Penaltyschießen beim Endspiel der Aufstiegsplayoffs gescheitert. Diese kontinuierliche Weiterentwicklung bestätigte sich vor ein paar Monaten mit dem Erreichen des dritten von fünf Sternen im Nachwuchsprogramm des DEB. Dennoch stößt der EHC aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten in Bayreuth inzwischen an seine Grenzen, für einen weiteren signifikanten Fortschritt wäre unter anderem eine zweite Eisfläche vonnöten. Da die Messlatte im Bereich Nachwuchsarbeit vonseiten des Verbandes in den kommenden Jahren weiter nach oben geschraubt wird, sei hier leider eher wieder eine erneute Herabstufung zu erwarten.
Auch kam Mayer nicht umhin, die Kooperation mit der Bayreuth Tigers Eishockey GmbH kritisch anzusprechen. Er bemängelte unter anderem die geringe Bereitschaft zur Zusammenarbeit, die sich leider nach wie vor auf das absolute Minimum des vertraglich bzw. vom Verband festgelegten Maßes beschränkt, sowie die mangelnde Perspektive für junge einheimische Spieler, an eine höhere Spielklasse herangeführt zu werden. Dies führte in Verbindung mit der mangelhaften Infrastruktur in Bayreuth dazu, dass immer wieder hochkarätige Nachwuchstalente dem EHC den Rücken kehrten, da sie bei anderen Vereinen eine bessere Chance zur Weiterentwicklung und größere Perspektive für sich sehen. Jüngste Beispiele sind hier die beiden Torhüter unseres U17-Teams, die nach der Saison nach Dresden wechselten.
Daraufhin ergriff Schwellengreber wieder das Wort und ging in Vertretung des beruflich entschuldigten Kassiers zum Finanzbericht des vergangenen Geschäftsjahres über. Detailliert erläuterte er die einzelnen Teilbereiche der Bilanz. Hier zeigte sich, dass zwar coronabedingt einige geplante Einnahmen ausblieben, diese jedoch ohnehin sehr zurückhaltend kalkuliert waren oder aber auch durch Überschüsse in anderen Bereichen ausgeglichen werden konnten. Was jedoch nicht mehr kompensiert werden konnte, sind die bisher ausgebliebende Erlöse aus dem Reindl-Pool. Diese werden erst ausgeschüttet, wenn die entsprechenden Transfergebühren vonseiten der Profis beim DEB eingezahlt werden, was bislang nicht erfolgte. Dieses Loch konnte nur durch ein kurzfristiges zinsloses Darlehen durch den Vorsitzenden selbst ausgeglichen werden, ansonsten hätte der EHC einmal mehr Probleme mit der Liquidität bekommen. Auf Nachfrage, wann denn mit den Zahlungen aus dem Reindl-Pool zu rechnen sei, antwortete der Vorsitzende, dass jetzt der 15. Juli genannt wurde, da bis dahin die beantragten Corona-Hilfen für den Profi-Sport fließen sollen. Ein weiteres Problem stellen laut dem Vorsitzenden einige Passagen aus dem 2017 geschlossenen Kooperationsvertrag dar, die nach wie vor nicht geändert wurden und die Gemeinnützigkeit des Vereins gefährden. Eine Ergänzung zum Vertragswerk sei bis heute noch nicht von der GmbH unterzeichnet. Dieses und noch weitere Beispiele zeigten, dass die Kooperation durchaus Luft nach oben hat.
Nach einigen weiteren Nachfragen zu diesem Thema wurde der Blick in die Zukunft auf die kommende Saison gerichtet. Diese wird mit einem Sportfest im Eisstadion am 27. und 28.8. eröffnet. Hier werden sämtliche Mannschaften des EHC auf dem Eis zum Einsatz kommen, den Höhepunkt bildet ein „Spiel der Legenden“, in dem unsere Landesligamannschaft gegen eine Auswahl aus bekannten ehemaligen Spielern antritt, die alle in Bayreuth einen Teil ihrer Laufbahn verbracht haben.
Zudem verkündete der Vorstand, dass der EHC ab Juli das „Time-Out“, das Bistro des SVB-Hallenbads, betreiben wird. Damit hat man wie viele Sportvereine auch ein Sportheim. Das Lokal wird dann neben festen Öffnungszeiten, die mit dem SVB abgestimmt werden, wie in den vergangenen Jahren auch an Spieltagen geöffnet sein, sowie für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung stehen. Weitere Details werden in Kürze gesondert vermeldet.
Weniger erfreulich zeichnete sich das Bild vom derzeitigen Stand einer zweiten Eisfläche. Hier konnte leider kein positiver Fortschritt vermeldet werden, da die vom EHC anvisierte Fläche vonseiten der Stadt nicht genehmigt sei. Man werde dennoch weiter an der Thematik dranbleiben und ist auf der Suche nach alternativen Lösungen.
Mit diesem Punkt endete der offizielle Teil der Mitgliederversammlung. Im Anschluss wurde noch in gemütlicher Runde weiter über die einzelnen Themen diskutiert.