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Ein Appell an die Politik
Der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown stellt die Verantwortlichen des EHC Bayreuth vor große Herausforderungen. 18 von etwa 150 Kindern und Jugendlichen können aktuell trotz der Corona-bedingten Einschränkungen im Bayreuther Eisstadion trainieren. Diese Spieler sind Teil des erweiterten bayerischen Landeskaders und profitieren von der Ausnahme, dass Kaderathleten in den Bereich Profisport fallen.
Der hauptamtliche Nachwuchs-Trainer Sebastian Mayer zur aktuellen Situation:
Ich bin selbst Trainer beim BEV in der Talentförderung am Stützpunkt Nürnberg und freue mich, dass wenigsten die Kaderathleten ihrem geliebten Sport nachgehen können. Doch was ist mit den anderen Jungs und Mädels? Kinder und Jugendliche brauchen Bewegung und soziale Kontakte für ihre sportliche und soziale Entwicklung. Training fördert die Entwicklung und Abwehrkräfte, jetzt sitzen sie nur zu Hause herum.
Alle Athleten des EHC sind mit Herzblut beim Eishockey. Wenn man aber kein Kaderathlet ist, fällt man derzeit aus dem Raster – das kann und darf nicht sein!
Wir beobachten, dass die jetzige Situation die jungen Sportler demotiviert. Im schlimmsten Fall kehren sie ihrem Hobby den Rücken. Wir haben 50% weniger Kinder in der Laufschule seit Beginn der Eissaison, und diese bildet das Gerüst der Nachwuchsarbeit! Zu Beginn des Sommertrainings und der Eissaison hatten wir trotz der Einschränkungen keine Verluste bei den Kindern, dies hat sich in den letzten Wochen aber extrem geändert. Jedes Kind ist uns wichtig.
Die Pandemie muss aufgehalten werden und die Gesellschaft muss darum zusammenrücken – daran gibt es keinen Zweifel. Dass man eine Saison auf Spiele bzw. überregionale Spiele verzichten kann, ist nicht das Problem in der momentanen Situation. Die Kinder müssen aber auf das Eis, sich bewegen und trainieren!
Unsere Nachwuchsleiterin Melanie Allersdorfer hat sich viel Mühe gemacht und Hygienekonzepte für den Verein erarbeitet. Konzepte, die bis heute funktioniert haben und die es möglich machen, auch in Kleingruppen oder individuell zu trainieren. Obwohl ähnliche Konzepte in anderen Kommunen und Landkreisen Anklang fanden und von den Behörden genehmigt wurden, erhielten wir hier bisher nur abschlägige Antworten.
Zum Wohle aller Kinder und Jugendlicher muss eine gerechte Lösung gefunden werden, den Vereinssport besonders im Kinder- und Jugendbereich wieder zu ermöglichen. Wir hoffen und appellieren daher an die Politik: Lasst die Jugend wieder aufs Eis, nach strengen Regeln, in Zweiergruppen – wie auch immer.
Wir sind bereit dazu – Sie auch?